Seit 10 Jahren sind die Rival Sons unermüdlich unterwegs, entweder auf Tour oder im Studio. Es gibt wohl kaum eine andere Band, die als Supporting Act mit fast allen namhaften Grössen getourt haben.
Die Liste klingt wie das Who’s-who der Rock Szene: AC/DC, Alice Cooper, Deep Purple, Judas Priest, Black Sabbath und Lenny Kravitz bis zu den Rolling Stones. Vielleicht gerade deswegen sind die Rival Sons eine ganz besondere Band. Ihr charismatischer Sänger Jay Buchanan wird als der neue Robert Plant gehandelt. Rival Sons gelten als klassische Blues / Rockband und spielen live ihre grosse Stärke aus. Wenn man sich die Alben der Sons anhört, stellt man eine schier unglaubliche Konstanz der Alben fest. Und während andere Band’s Mühe haben weiterhin gute Alben zu veröffentlichen, ist Feral Roots ihr neustes Werk, eines ihrer stärksten Alben überhaupt. Klar ist Jay Buchanan unglaublich wichtig für die Band. Doch die anderen Mitglieder spielen ebenso herausragend. Mächtig-röhrende Fuzz-Riffs von Gitarrist Scott Holiday, Schlagzeuger Michael Miley trommelt mit animalischer Wucht auf seine Kessel und Jay Buchanan singt wie ein Rockkönig. Die Jungs suchen musikalisch die Nähe zu Led Zeppelin ohne sich anzubiedern. Es ist bestimmt kein Zufall, dass das neueste Album bei Atlantic produziert wurde, dem Label dass auch die ersten Alben von Led Zeppelin veröffentlichte. Soweit zum Hintergrund der Band.
The Last Internationale – Ein fulminanter Auftakt
Im Z7 legten The Last Internationale, bestehend aus dem New Yorker Gitarristen Edgey Pires und der Sängerin Delila Paz los . Die Gruppe ist bekannt für ihre sozialbewussten Texte. Genauso crazy wie ihr Outfit war der Auftritt des Duos. Mit den Songs «Killing Fields», dem politisch starkem «Life, Liberty, and the Pursuit of Indian Blood» und «Mind Ain’t Free» wurde den Zuschauern eine super Bühnenshow geboten. Edgey Pires mit der Kamera nachzukommen war da schon eine ordentliche Herausforderung. Delila Paz ist so etwas wie die neue Joan Jett. Delila konnte auch sehr gefühlvolle Songs wie das Sam Cook Cover «A Change Is Gonna Come» wunderschön interpretieren. Niemand wartete zu diesen Zeitpunkt auf die Rival Sons, was wohl das Beste Kompliment für eine Vorband ist und gleichzeitig für den Geschmack der Headliner spricht.
The «Electric» Sons
Womit wir beim Höhepunkt des Abends angekommen wären. Jay Buchanan, der charismatische Entertainer von Rival Sons, musste erkältet antreten. Das stimmliche Defizit konnte er mit viel Erfahrung deutlich mildern. Allerdings musste er sich häufiger schonen und kurze gesangliche Pausen einlegen. Die Band meisterte die Situation sehr geschickt. Trotzdem oder gerade deswegen überzeugte die Band. Aber der Reihe nach . . . den Anfang machte End of Forever vom neuen Album. Ganze sechs Songs wurden daraus vorgetragen. Das Intro ist wie gemacht für einen Konzertauftakt. Bereits nach wenigen Sekunden hatte die Band das Publikum auf ihrer Seite. Jay sang stark und zeigte eine beeindruckende Präsenz. Druckvoll folgte «Wild Animal» mit coolen Riffs und als Nummer drei kam das Z7 in den Genuss von «Tell me Something» (ein Tour Debüt aus dem Erstling «Before The Fire»). Mit «Tired Up», «My Nature» und «Look Away» wurde es melodischer und ruhiger. Erdig ging es weiter mit «Too Bad». Die Sons gaben wieder Gas, der Song bestach durch ein tolles Timing. «Feral Roots» kam wunderschön zur Geltung und mit «Open My Eyes» und «Electric Man» zündeten die Jungs ein Rock Feuerwerk.
In Barcelona hatte es bereits keine Zugabe mehr geben und in Lausanne mussten die Band etwas früher Schluss machen. Ich war also gespannt ob Jay diesmal länger durchhalten konnte. Und ja, er konnte – und wie! Mit der neuen Hymne «Shooting Stars» und «Do Your Worst», zwei weiteren Songs von neuen Album, endete das Konzert.
Auf eine Zugabe musste das Publikum im Z7 nicht lange warten. «Face of Light» und «Keep On Swinging» brachten nochmals Gefühl und Leidenschaft ins Publikum. Ein toller Musikabend war das und ein tolles Bekenntnis für den Rock’n Roll. Jay bekräftigte genau das: «We are the Rival Sons and we play Rock’n Roll». Für mich eine der besten Bands der Welt! Jay Buchanan überzeugt mit Charisma, unglaublicher Präsenz und gesanglicher Einzigartigkeit. Die Band als Ganzes steht ihm in nichts nach, spielt unglaublich kraftvoll, mit viel Herzblut. Nach einem solchen Abend weiss man den guten alten Rock zu schätzen. Rival Sons sei Dank!
SETLIST
- End of Forever
- Wild Animal
- Tell Me Something
(Tour Debut) - Tied Up
- My Nature
- Look Away
- Too Bad
- Where I’ve Been
- Feral Roots
- Open My Eyes
- Electric Man
- Manifest Destiny, Part 1
- Shooting Stars
- Do Your Worst
Encore: - Face of Light
- Keep On Swinging
Quelle: setlist.fm