Bestenlisten sind immer subjektiv! Jein! In meinem Fall plädiere ich auf «Freispruch». Ganz einfach, weil ich mich habe inspirieren lassen. Einmal bei Plattentest.de und dann ganz unvoreingenommen bei Artnoir, dem Schweizer Musikmagazin für das ich als Konzertfotograf seit 2018 im Einsatz bin.
Ja, Musik ist Geschmacksache. Vielleicht fügen meine Top Alben dir eine weitere Facette zu deinen persönlichen Lieblingen dazu? Nur zu, die Links führen alle direkt zu YouTube und den passenden Songs. Enjoy!
- Feather Mountain – To exit a maelstrom
Die dänischen Newcomer überraschen auf der ganzen Linie. Sowohl vom Inhalt, als auch musikalisch ist das Album ein wahrer Leckerbissen. «August Mantra» der Opener lässt trotz sechs Minuten Spielzeit keine Sekunde Langeweile aufkommen. Der Song brilliert mit schwindelerregenden Wendungen, hakenschlagenden Tempowechseln und faszinierenden Gesangsvariationen. Mit «Maelstrom» folgt zum Abschluss ein Sog in die majestätischen Abgründe des Progressive Metall. Genial! - Midlake – For the sake of Bethel Woods
Ein majestetisch schönes Album, dass die Texaner neun Jahre nach Antiphon geschaffen haben. Unbedingt reinhören in: Feast of carrion, Dawning und Of Desire. - Fontaines D.C. – Skinty fia
Ungeschliffen, unflätig, unzähmbar. So agieren Fontaines D.C. auf der Bühne und genauso tönt auch ihr verfluchtes drittes Album. Das stampfende «Skinty Fia» oder die eisige Kälte, die einem bei «How Cold love is» in Mark und Bein dringt, machen dieses Album zu einem bodenständigen Stück Musikgeschichte einer Band auf die Irland stolz sein kann oder auch nicht. «I love you», ihre Hass-Liebeserklärung zur Heimat, bringt es auf den Punkt. - Danger Mouse & Black Thought – Cheat codes
Hip-Hop! Echt jetzt? Warum nicht? Dieses Album ist eine Wucht. Was Danger Mouse anpackt hat Hand und Fuss, will heissen: Groove und Drive! Black Thought und Michael Kiwanuka verleihen den Songs die Extraportion Seele. - The Smile – A light for attracting attention
Eine neue Band? Naja, wohl eher ein Nebenprojekt von Thom Yorke und Jonny Greenwood. Die Platte könnte auch ein Radiohead Album sein. «Free in the knowledge» ist der schönste Song des Album’s. Das Album endet mit «We don’t now, what tomorrow brings». Ob damit wohl die Zukunft von The Smile gemeint sein könnte? Sieben Song’s haben’s kurz vor Jahresende noch in das Live Album: «The Smile (Live at Montreux Jazz Festival, July 2022)» geschafft. Gott- pardon – Yorke sei Dank! - Suede – Autofiction
Man lege die Vinyl Autofiction mit der A Seite sorgfältig auf den Plattenteller, führe den Tonabnehmer vorsichtig über die erste Rille und senke die Nadel sanft. Ein leichtes Knacken ertönt, «She still leads me on» von Suede erledigt den Rest! Und das mir ja keiner die doofe Frage stellt: Tönt der Sänger nicht wie Robbie Williams? Jein! - Widowspeak – The Jacket
Zeit für Frauenstimmen! Widowspeak führen die Liste der Topalben verdient in die erste Runde. «The Jacket» liefert Dreampop und Tiefgang, bedient Herz und Hirn gleichermassen. Keine Platte zum wegdösen, vielmehr zum hinhören! Reinhören in: «Everything is simple», “The Drive» und «Slow Dance». - Nilüfer Yanya – Painless
Wer gerne schmerzfrei Musik konsumieren möchte ist hier falsch! Yanya Nilüfer verführt subtil mit unerwarteten Klängen und brüchiger Stimme. Ein Album, dass schwer einzuordnen ist. Das hat ja schon immer den Reiz ausgemacht, oder? - Automatic – Excess
Was die drei Automatic Girls hier zu Grabe tragen ist nichts weniger als unsere Existenz, das Mutterschiff Erde. Der Sound ist irritierend gleichförmig, die Texte verstörend, ironisch und selbstkritisch. Nach 36 Minuten sind wir durchgekaut und werden ausgespuckt. Grossartig! - Just Mustard – Heart Under
Mit Heart Under gibt eine weitere grossartige Band ihren Senf dazu. Die Nordiren liefern Noise Rock und füttern die Klangwandler mit allerlei schrägen Arrangements. Just Mustard sind eine der spannendsten, aufstrebenden Bands des Jahres.