Lange habe ich über einen geeigneten Titel für meine kleine Vorschau nachgedacht. Licht! Es ist der Moment im Fotograben, wenn die Vorfreude und Anspannung der Aktion weicht, sich das Auge den Moment sucht und das Gehirn den Impuls gibt: Drück Ab!
Für 2020 habe ich bereits einige spannende Akkreditierungen erhalten. Gleich im Januar wird es mit Dimmu Bogir & Amorphis düster vor der Kamera. Die Black und Death Metal Bands aus dem kalten Norden werden für gruselig-schöne Bilder sorgen. Im Februar wird Oasis Bad-Boy Liam Gallgher den guten alten Brit-Pop nach Zürich bringen. Anschliessend folgen drei Konzerte auf kleineren Bühnen im Dynamo und in der roten Fabrik. Mit 3teeth, DIIV und Highly Suspect. Sehr gespannt bin ich auf die Atmosphäre im Werk21 vom Dynamo mit 3teeth. DIIV in der roten Fabrik dürfte ein Höhepunkt werden. Die Band um Frontman Zachary Cole Smith wagte 2019 einen Neuanfang und präsentierte ein sehr düsteres Album. Im März und Juni darf ich dann zweimal ins Hallenstadion. Einmal zu den Simple Minds, die ihre 40-jährige Bandgeschichte feiern. Die schottische Popband, die ihren Ursprung im Punk hatte wir sicher eine solide Show abliefern. Besonders freue ich mich auf Nick Cave & The Bad Seeds im Juni. 2020 beginnt also für mich musikalisch und fotografisch äusserst spannend.
BACKLIGHT
Doch nun ein kurzer Blick zurück. Als ich vor 18 Monaten mit der Konzertfotografie startete, hätte ich nicht damit gerechnet so viele tolle Bands fotografieren zu dürfen und derart intensive Musikabende zu erleben. Musikalisch habe ich Bands wie Madrugada, dEUS, Rival Sons, Wilco und Einzelkünstler Emma Ruth Rundle, Joan As Police Woman sowie Wallis Bird neu kennengelernt. Es ist unglaublich wie vielfältig inzwischen die Musiklandschaft geworden ist. Das Genre Metal und all die vielen Varianten daraus sind für mich aus fotografischer Hinsicht sehr interessant. Da die Musik nicht so mein Ding ist, wähle ich die Konzerte eher nach anderen Kriterien aus. Was ich an meinem Hobby sehr schätze sind die vielen persönlichen Kontakten mit anderen Fotografen. Einige von uns sind keine Profis. Die Zusammenarbeit im Fotograben ist vielleicht gerade deshalb sehr kollegial. Viele haben Spass an der Musik und natürlich gehört auch ein wenig Fachsimpeln dazu. Ich habe viel gelernt in dieser Zeit, sehe aber immer noch grosses Verbesserungspotential. Ich mag das Unvorhersehbare an meiner Arbeit sehr. Du weisst nie was dich erwarten wird. Mittlerweile bin ich in der Lage mich auf veränderte Umstände besser einzustellen und habe bei er Bildnachbearbeitung einiges dazugelernt. Für 2020 habe ich eine neue Herausforderung im Juni. Ich werde zum ersten Mal ein Open Air (St. Gallen) fotografieren. Darauf werde ich mich besonders vorbereiten. Ziel ist hier ganz klar, der gesamte fotografische Workflow. Es sind 4 Festivaltage und ich werde zum grössten Teil auf mich allein gestellt sein.
Andere fotografische Stilrichtungen werden neben Landschaft natürlich die Streetfotografie und Portraitfotografie sein. Dazu werde ich im Februar eine Weiterbildung besuchen. Street habe ich 2019 eher vernachlässigt. Für 2020 möchte ich mich wieder mehr getrauen auf die Strasse zu gehen. Ich freue mich auf ein abwechslungsreiches Jahr und auf eure Feedbacks zu meinen Bildern.