Multiple Träume, musikalische Euphorie und andere Fügungen des Schicksals
Als ich 2009 das erste Mal das Jazzfestival Montreux besuchte, da erfüllten sich mehrere Träume beinahe gleichzeitig. Steely Dan zogen mich mit ihrer 10-köpfigen Besatzung in ihren Bann und wenige Tage später sang kein geringerer als Prince unmittelbar vor mir. Ich war definitiv im Musikhimmel angekommen und von da an war dieses Festival in Montreux nicht einfach etwas von dem man halt mal gehört hat, sondern es war ein prägender Moment in meiner Musiklandschaft geworden. Das mich mit Montreux noch viel mehr verbinden würde, ahnte ich damals noch nicht! Es sollte weitere 5 Jahre dauern bis eine weitere Fügung des Schicksals zuschlagen würde. Nein, kein neuer Konzertmeilenstein. Montreux liebt und hasst man. So sehr der charmante Ort am Genfersee mit lauen Partynächten und toller Stimmung verzaubert, so grau, kalt und trostlos kann er einem die frostigen Kälte durch Mark und Bein blasen wenn das Wetter schlecht ist. Ich habe bisher nichts dazwischen erlebt. Man liebt und hasst Montreux auch weil man nie genau weiss, ob man nun auf das nächste musikalische Highlight zusteuert oder einfach von einer riesigen kommerziellen Geldmaschine über den Tisch gezogen wird…Doch zurück zu der oben erwähnten Fügung. Es hat auch mit Liebe zu tun, aber glücklicherweise ohne ein Aber oder Und. Meine neue Partnerin Claudia hatte, wie konnte es anders sein, ebenfalls viele Berührungspunkte zur Musik. Ich lernte sie 2013 näher kennen. Sie singt leidenschaftlich gerne und ihr Vater war Mitbegründer einer feinen Jazzband in Schaffhausen, dem Rolf Oechslin Trio. Rolf Oechslin spielte in seiner Jugendzeit als Saxophonist einen Gig am Festival in Montreux. Nun war es nicht einfach nur Liebe zu Montreux und der Musik, sondern die Liebe zweier Menschen und ihre gemeinsame Begeisterung für diesen wunderschönen Platz am See. Und heute, ein paar Wochen vor dem Festival fiebere ich einem neuen Höhepunkt entgegen. Dass ich einmal in Montreux auf der Hauptbühne im Fotograben stehen würde, hätte ich nicht mal im Traum gedacht.